
Tiergestütze Therapie
Leises Schnurren, kuschelweiches Fell, treue Augen: Tiere üben durch ihr Handeln, ihr äußeres Erscheinungsbild und ihre pure Anwesenheit in tiergestützter Therapie eine besondere Faszination auf uns Menschen aus, die weiter und tiefer geht. Wo Worte oder die Schulmedizin oft nicht mehr ausreichen oder an Grenzen stoßen, schaffen es Fellnasen oder gefiederte Freund:innen, dass sich Menschen aller Altersstufen öffnen, sich trotz körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen wohl und geborgen fühlen, ihre Schmerzen und Leiden für einen Augenblick vergessen und in eine andere Welt eintauchen. Die tiergestützte Therapie eröffnet eine einzigartige Dimension des Heilens, in der Tiere zu einfühlsamen Therapeut:innen werden und ihre bedingungslose Liebe und Wärme an jene weitergeben, die sie am dringendsten benötigen.
Tiergestützte Interventionen: Diese Formen gibt es
Die Anwesenheit von Tieren verbessert das Wohlbefinden, kann das Selbstvertrauen stärken, positive Effekte auf die Gesundheit haben sowie das Verantwortungsbewusstsein von kleinen und großen Menschen trainieren. Unter dem Begriff »Tiergestützte Interventionen« (TGI) werden alle Maßnahmen zusammengefasst, in denen Tiere eingesetzt werden, um Menschen in ihrem alltäglichen Handeln zu unterstützen. Die Tiere, die hierbei zum Einsatz kommen, werden TGI-Begleittiere genannt. Die TGI wird dabei in vier Bereiche eingeteilt:
- Tiergestützte Pädagogik
Hierunter fallen Maßnahmen, die in Kindergärten, Schulen oder Heimen erzieherische oder fördernde Ziele verfolgen, z.B. Hunde oder Katzen, die Hunde beim Lesenlernen helfen.
- Tiergestützte Förderung
Mit tiergestützter Förderung werden all jene Maßnahmen beschrieben, die Menschen aller Altersstufen mit speziellem Förderungsbedarf unterstützen, beispielsweise an Demenz erkrankte Personen oder Menschen, die sich gerade einem Entzug unterziehen.
- Tiergestützte Aktivitäten
Egal ob Gassi-Gehen mit einem Tierheimhund oder Wanderungen mit Alpakas, all jene Maßnahmen, die sich an Privatpersonen aller Generationen richten und bei denen nicht zwingend eine Weiterbildung der Tierhalter:innen erforderlich ist, fallen unter diese Kategorie.
- Tiergestützte Therapie
Eine tiergestützte Therapie ist eine alternativmedizinische Behandlung, die zur Linderung körperlicher oder psychischer Erkrankungen oder in der Arbeit mit Menschen mit Förderbedarf eingesetzt wird. Die Tiere werden speziell trainiert und können auf die jeweiligen Bedürfnisse der Patient:innen eingehen. Tiere, die besonders häufig als Therapeut:innen zum Einsatz kommen sind Hunde, Katzen, Pferde oder Delfine. Wichtig: Speziell ausgebildete Personen leiten die tiertherapeutischen Maßnahmen an und führen diese durch, z.B. Psycholog:innen oder Ärzt:innen. Die Fortschritte einer tiergestützten Therapie werden gemessen und dokumentiert. Es soll sich schließlich eine Verbesserung kognitiver verhaltensbezogener bzw. sozio-emotionaler Funktionen sowie die psychische und physische Verbesserung der Patient:innen und deren Lebensqualität einstellen.
Haustiere als tierische Therapeuten
Nicht alle Tiere fühlen sich in direkter Nähe zu Menschen wohl. Eine artgerechte Haltung sowie ein tiergerechter Umgang während der Therapie müssen daher zwingend gegeben sein. Tierethiker:innen beleuchten immer wieder moralische und ethische Fragen rund um tiergestützte Interventionen. Das Tierschutzgesetz (TierSchG) regelt die Haltung und den Umgang mit Tieren unter rechtlich verbindlichen Gesichtspunkten.
Ob ein Tier zum Wohle des Menschen eingesetzt werden soll, ist eine schwierige Frage. Entscheidend sind die speziellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen sowie der Domestifikationsgrad einer Tierart. Spezielle Fortbildungen für Halter:innen und Fachkräfte zu Themen wie Tierverhalten, Tierhaltung und Tierschutz sind obligatorisch. Außerdem müssen die Tiere langsam auf ihre Rolle vorbereitet werden und hier positive Bestärkungen erfahren.
Haustiere eignen sich aufgrund ihres Domestifizierungsgrades sehr gut als therapeutische Tierassistent:innen. Da Hunde, Katzen oder Pferde an soziale Interaktionen mit Menschen gewöhnt sind, ist ein konflikt- und stressfreies Miteinander gegeben.
Hunde haben vielfältige ambulante Einsatzgebiete, können z.B. als Lesehund an Schulen Kinder beim Lesenlernen unterstützen; sie werden als Blinden- oder Gehörlosenhunde eingesetzt oder bringen Lebensfreude in Pflege- oder Altenheime. Die sozial lebenden Tiere sind an uns Menschen angepasst und haben ein differenziertes Kommunikationsvermögen, das den Dialog zwischen Mensch und Hund erleichtert.
Pferde, Ponys und Esel sind soziale Tiere mit einer sehr sensiblen Kommunikationsfähigkeit. Im Umgang mit Nahkontakt sind sie vorsichtig, die Menschen müssen sich langsam und gezielt annähern. Ponys sind beispielsweise als Blinden-Tiere im Einsatz. Eine reitgestützte Therapie hilft beim Stressabbau, kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit schärfen, das Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen steigern. Besonders Patient:innen mit Demenz, Autismus oder Burnout profitieren von dieser Form der Tiertherapie.
Katzen eignen sich nur bedingt als Therapietiere, da sie gerne unabhängig sind und sich außerhalb ihrer gewohnten Umgebung unwohl und unsicher fühlen. Ein Transport führt zu Stress.
Fluchttiere wie Hasen oder Meerschweinchen sind nicht als Streicheltiere geeignet, sondern sollten eher in ihrem festen Sozialverband in artgerechter Unterbringung aus einer gewissen Distanz beobachtet oder höchstens per Hand gefüttert werden. In Heimen oder Kindereinrichtungen hat jedoch bereits das Beobachten der Tiere positive Effekte.
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So erfolgt die Ausbildung zum tierischen Therapeuten
Je nach Einsatzform variieren Art und Umfang der Ausbildung der Therapie-Tiere. Das Training muss ohne Zwang und tierschutzwidrige Methoden wie elektronische Hilfsmittel oder Stachelhalsbänder erfolgen. Optimalerweise ist ein:e Expert:in (z.B. Veterinär:in) bei der Ausbildung dabei, um zu garantieren, dass alle Tierschutzmaßnahmen eingehalten werden und gleichzeitig zu überprüfen, ob das jeweilige Tier überhaupt für die tiergestützte Therapie geeignet ist.
Tiergestützte Therapie: Das zahlt die Krankenkasse
Je nach Art und Schwere der Erkrankung gibt es individuelle Entscheidungen darüber, ob eine tiergestützte Therapie von der Krankenkasse bezuschusst über komplett übernommen wird. Bei Blindenhunden handelt es sich aus rechtlicher Sicht um ein Blindenhilfsmittel, weshalb nach Vorlagen ärztlicher Bescheinigungen die Kosten für die Anschaffung eines Blindenhundes übernommen werden. Auch bei Reittherapien ist eine Kostenübernahme in Sonderfällen möglich, diese können durch die Krankenkasse erfolgen, aber auch Sozial- und Jugendämter beteiligen sich an den Kosten, sofern die tiergestützte Therapiemaßnahme in Form einer Wiedereingliederungshilfe angesehen wird und mittels einer ärztlichen Verordnung attestiert wurde. Eine Delfintherapie wird bislang nicht von den Krankenkassen bezuschusst, hierfür müssen die Kosten komplett privat getragen werden.
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