Bildungsgerechtigkeit. Oder: Der Abschied vom Aufstieg

 

Über 800.000 Erstklässlerinnen und Erstklässler wurden im Schuljahr 23/24 in Deutschland eingeschult. Sie starten mit unterschiedlichen Voraussetzungen in ihre schulische Laufbahn. Trotzdem sollen sie alle die gleichen Chancen haben, so das Ideal der Bildungsgerechtigkeit. Die Realität ist aber eine andere. Faktoren, die das Elternhaus betreffen, z. B. Einkommen, Wohnort und Migrationsgeschichte, bestimmen immer noch zu großen Teilen den akademischen Erfolg.

 

Wir von aidFIVE setzen uns für eine gerechte und solidarische Gesellschaft und Bildung für alle ein. Als Soziallotterie fördern wir zum Beispiel das Projekt “Tausche Bildung für Wohnen”, das jungen Menschen mietfreien Wohnraum in strukturell benachteiligten Vierteln zur Verfügung stellt. Im Gegenzug unterstützen diese die Kinder im Quartier als “Bildungspaten”. Mit einem aidFIVE-Los hilfst du dabei, dieses und andere Projekte für Bildungsgerechtigkeit, Quartiersentwicklung, Kinder und Jugendliche sowie hilfsbedürftige Menschen zu ermöglichen.

 

Was bedeutet Bildungsgerechtigkeit? Eine Definition

 

Bildung ist der Schlüssel zu persönlicher Entwicklung und sozialem Aufstieg. Für eine gerechte Gesellschaft sind gleiche Bildungschancen für alle eine Grundvoraussetzung. Nur wenn Bildungsgerechtigkeit besteht, haben alle Menschen gleichen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung, unabhängig von ihrem sozialen, finanziellen oder kulturellen Hintergrund. Das fängt schon im Kindergarten an und zieht sich über die Schulbildung bis hin zur beruflichen Bildung, Weiterbildungen und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens.

 

Bildungsgerechtigkeit ist ein erklärtes Ziel der Bildungspolitik, jedoch sehr schwer zu erreichen. Um gleiche Bildungschancen für alle herzustellen, muss nicht nur das Bildungsangebot entsprechend aufgestellt sein, es muss auch sichergestellt werden, dass die Menschen von diesem Angebot wissen und die Möglichkeit haben, es wahrzunehmen.

 

Bildungsgerechtigkeit in Deutschland – aktuelle Statistiken

 

Die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland wird regelmäßig analysiert und erforscht. Dabei beleuchten verschiedene Studien zum Beispiel die Qualitätsentwicklung, das Erreichen der Bildungsstandards, die soziale Ungleichheit im Schulsystem und die öffetliche Einschätzung der Bildungschancen in Deutschland. Andere erheben, wie die soziale Herkunft die Chance auf ein Studium beeinflusst und welche Rolle der Bildungshintergrund der Eltern spielt.

 

IQB-Bildungstrend 2022 in den Fächern Deutsch, Französisch und Englisch (9. Klasse)

  • Schülerinnen und Schüler mit einem höheren sozioökonomischen Status erreichen durchweg bessere Ergebnisse
  • Die Anzahl der Bücher im Haushalt hängt eng mit den Leistungen zusammen (familiäres kulturelles Kapital). Dieser Zusammenhang hat seit 2015 deutlich zugenommen
  • Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund haben deutliche Nachteile in den Fächern Deutsch und Englisch
  • Mehrsprachig aufwachsende Jugendliche haben deutliche Vorteile in den Fremdsprachen
  • Mädchen erreichen in Deutsch und Englisch im Durchschnitt höhere Werte als Jungen
  • Die Lernbedingungen während der Pandemie haben die Lernentwicklung im Fach Deutsch deutlich beeinträchtigt.
  • Ein Kompetenzzuwachs im Lese- und Hörverstehen führt der IQB auf außerschulische Aktivitäten wie die Nutzung digitaler Medien zurück

 

forsa Studie der Initiative “Tag der Bildung” (2021): Wie blickt die Jugend auf Bildungschancen und in die Zukunft?

  • 59 Prozent der Befragten sehen die Bildungsgerechtigkeit im deutschen Bildungssystem nicht erreicht, dieser Wert ist im Vergleich zu den Vorjahren leicht gestiegen
  • Am Gymnasium empfinden nur 36 Prozent die Bildungschancen als gerecht, an Haupt-, Real- und Gesamtschulen sind es 47 Prozent
  • 63 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen sehen die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland kritisch
  • 67 Prozent aller Befragten sehen die Bildung der Eltern als entscheidend für den akademischen Werdegang
  • 92 Prozent nennen die Qualität der Schule und Lehrkräfte als wichtigen Faktor
  • 51 Prozent glauben, der kulturelle Hintergrund der Eltern spiele eine Rolle beim schulischen Erfolg

 

Stifterverband für Deutsche Wissenschaft (2021): Chancen auf ein Studium nach Bildungsherkunft (bpb.de)

  • 79 Prozent der Kinder, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, beginnen ein Studium
  • Nur 27 Prozent der Kinder von Eltern ohne Hochschulabschluss schreiben sich an einer Uni oder Hochschule ein
  • 64 Prozent der Akademiker-Kinder erreichen einen Bachelorabschluss
  • Nur 20 Prozent der Kinder aus Nicht-Akademiker-Haushalten schließen ein Bachelorstudium ab
  • 43 Prozent der Kinder mit Eltern, die studiert haben, erreichen einen Masterabschluss
  • Bei den Kindern von Eltern ohne Uni-Abschluss sind es 11 Prozent, die einen Master-Titel erhalten
  • 6 Prozent aller Kinder von Eltern mit Hochschulabschluss erreichen eine Promotion
  • 2 Prozent der Kinder, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben, promovieren

 


  

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Dank unserer Mitspieler:innen konnten wir bereits dutzende soziale Projekte mit Kindern und Jugendlichen sowie mit hilfebedürftigen Menschen – in einigen unserer Projekte kommen dabei tierische Helfer zum Einsatz – mit fast 4 Mio. Euro fördern!

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Bildungschancen und soziale Herkunft

 

Die Studien decken sich mit dem Eindruck der meisten jungen Menschen. Die Bildungschancen und der akademische Erfolg hängen eng mit der sozialen Herkunft zusammen. Dabei ist Bildung zugleich der wirksamste Weg, um Armut, Arbeitslosigkeit und Benachteiligung zu überwinden – Ein Teufelskreis.

 

Insgesamt ist das Bildungsniveau in Deutschland gestiegen. Immer mehr Menschen studieren oder machen eine Berufsausbildung. Der Zusammenhang zwischen der sozialen, akademischen oder kulturellen Herkunft und dem Bildungsniveau ist aber geblieben, bzw. laut einiger Studien sogar noch stärker geworden.

 

Soziale Ungleichheit und Bildungsgerechtigkeit sind eng miteinander verwoben. Unterschiede in den Lebensumständen, dem Einkommen und dem Bildungsniveau der Eltern, der Wohnsituation sowie dem Zugang zu sozialen und kulturellen Ressourcen wirken sich auf die schulischen Leistungen aus. In strukturschwachen Gegenden ist oft die Qualität des Unterrichts und der Lernatmosphäre geringer. Das Bildungssystem reproduziert dann soziale Ungleichheiten und verstärkt diese.

 

Maßnahmen für Bildungsgerechtigkeit in Deutschland

 

Die Bildungsgerechtigkeit ist in Artikel 7 des deutschen Grundgesetzes verankert. Der Staat hat den Auftrag, jedem Kind die Erziehung und Bildung zu verschaffen, die es für gesellschaftliche Teilhabe und ein gleichberechtigtes Berufsleben benötigt.

 

Das Berufsausbildungsförderungsgesetz (Bafög) für Schüler und Schülerinnen, Auszubildende und Studierende soll dazu beitragen, dass sich jeder die Ausbildung leisten kann, die er oder sie anstrebt. Die finanzielle ist aber nur eine von vielen Barrieren.

 

Seit 2021 läuft das Programm Schule macht stark des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das Schulen in schwierigen sozialen Lagen unterstützen soll. Gemeinsam mit 200 Schulen sollen Strategien und Ansätze für den Unterricht und Schulalltag entwickelt werden, die auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten sind.

 

Das Startchancenprogramm der Bundesregierung soll noch im Jahr 2024 an den Start gehen und 4.000 Schulen in Deutschland, die eine hohe Anzahl sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler haben, stärken. Infrastruktur und Ausstattung, Personal und Schul- und Unterrichtsentwicklung werden finanziell gefördert. Das Förderprogramm soll das umfangreichste in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland werden.

 

Ergänzend zu den staatlichen Maßnahmen zur Erreichung der Bildungsgerechtigkeit gibt es viele gemeinnützige Organisationen und lokale Projekte, die Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien dabei helfen, ihre Bildungschancen zu verbessern.

 

Du und aidFIVE: zusammen gegen ungleiche Bildungschancen

 

Dein Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland beginnt hier! Mit einem Los von aidFIVE spielst du um eine Rechnung von dir bis zu 5.000 Euro und gewinnst den Betrag mit etwas Glück zurück. Als Soziallotterie fördern wir soziale Projekte in Deutschland mit mindestens 30 Prozent unserer Einnahmen. Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und hilfsbedürftigen Menschen sowie auf tiergestützte Projekte. Mit deiner Teilnahme hast du also nicht nur die Chance auf einen satten Gewinn, sondern du hilfst auch dabei, Bildungsprojekte wie “Tausche Bildung für Wohnen” in Hamburg möglich zu machen!


12.03.2024