Hate Speech: Wenn der Hass aus dem Handy grüßt

 

Online geht es in den Kommentarspalten zum Teil heftig zu. Hinter dem Schutz der Anonymität, so scheint es, sind Menschen eher dazu bereit, unhöflich, unverschämt oder beleidigend zu werden. Hate Speech nennt sich das Extrem, wenn menschenverachtende und diskriminierende Kommentare einzelne Personen oder ganze Gruppen angreifen. Digitale Gewalt  ist ein echtes Problem mit realen Folgen. Die Definition von Hate Speech, Konsequenzen und Strategien im Umgang mit Hass im Netz findest du in diesem Beitrag.

 

Wir von aidFIVE fördern als Soziallotterie Projekte mit gesellschaftlichem Mehrwert. Zum Beispiel das Digital Activism Lab, das mit der Aktionsgruppe #ichbinhier Ehrenamtliche fit macht, um Hate Speech zu bekämpfen. Counter Speech nennt sich das und setzt bestimmte Strategien ein, um Hassrede aufzudecken und wirksam zu kontern.

 

Hate Speech Definition – Was ist das?

 

Hate Speech bedeutet auf Deutsch Hassrede und bezeichnet Äußerungen, die Personen oder Gruppen aufgrund von bestimmten Eigenschaften und Merkmalen diffamieren, diskriminieren oder demütigen sollen. Religion, ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung, Geschlecht und Gender oder politische Überzeugungen: Die “Anlässe” für Hate Speech sind vielfältig und begründen sich eben nicht durch Meinungsverschiedenheiten, sondern Hass und Hetze. Hate Speech ist ein enger Komplize von Cybermobbing, denn es geht oft gar nicht mehr um die Merkmale und Eigenschaften einer Person, sondern nur darum, sie für alles, was sie ausmacht und tut, abzuwerten.

 

Hate Speech kann in Form von Sprache oder Text geäußert werden, aber auch durch Bilder, Videos und Memes sowie Gesten.

 

Hate Speech Beispiele für Hass im Netz & auf Social Media

 

Wir möchten hier auf keinen Fall Äußerungen oder Inhalte wiederholen, die Hate Speech beinhalten. Diese Beispiele für Hate Speech können aber das Verständnis erleichtern und klar machen, was Hate Speech genau ist:

 

  • Unsachliche und aufbrausende Diskussionen: Gerade bei kontroversen politischen Themen kippt schnell die Stimmung und statt sachlicher Argumente werden Menschen, die eine bestimmte Position vertreten, beleidigt oder als zu dumm und naiv dargestellt.
  • Schädliche, subtil formulierte Diskriminierungen und Abwertungen: Viele Hasskommentare befinden sich in einer Grauzone, sind nicht strafrechtlich relevant, geben aber bestimmte Vorurteile wieder und verfestigen diese, wenn sie unkommentiert bleiben. Gerade ethnische Gruppen, Jüdinnen und Juden, Muslime, Geflüchtete oder auch Arbeitslose und Obdachlose werden zur Zielscheibe von haltlosen Anschuldigungen, Verallgemeinerungen oder Verschwörungstheorien.
  • Strafrechtlich relevante Androhung oder Verherrlichung von Gewalt: Gewaltfantasien im Stile von “Denen müsste man mal …” oder das Gutheißen von begangenen Gewalttaten (“Denn die haben es nicht anders verdient”) sind als Androhung oder Verherrlichung von Gewalt unter Umständen strafbar.
  • Volksverhetzung: Aussagen, die ganze Ethnien abwertend und beleidigend betiteln oder ihnen beleidigende Eigenschaften zuschreiben, sind als Volksverhetzung strafrechtlich relevant.
  • Holocaustleugnung: Die Leugnung des Holocaust, bei der auf angeblich fehlende Beweise oder falsche Darstellungen des Genozids durch das NS-Regimes bestanden wird, können bei der Polizei angezeigt werden.
  • Beleidigung und Verleumdung: Wenn du direkt in der Kommentarspalte von jemandem beleidigt wirst oder dir jemand kriminelle Handlungen unterstellt, kannst du dies als Beleidigung deiner Person anzeigen. Auch die Beleidigung von Dritten, also zum Beispiel einer Politikerin oder einer Person des öffentlichen Lebens, ist eine Straftat.

  

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Wo hört Meinungsfreiheit auf und fängt Hate Speech an?

 

Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland im Grundgesetz verfassungsrechtlich verankert. Das bedeutet, dass jeder Mensch seine Meinung frei äußern darf, auch wenn diese z. B. nicht von der Regierung geteilt wird. Unwahre Behauptungen, Aussagen, die gegen die Menschenwürde gehen, Persönlichkeitsrechte verletzen, herabwürdigen oder gegen den Jugendschutz verstoßen, sind jedoch nicht von der Meinungsfreiheit geschützt und können somit geahndet werden. Aber wie unsere Beispiele zeigen, können auch strafrechtlich nicht relevante Äußerungen Hate Speech sein. Diese sind dann zwar von der Meinungsfreiheit gedeckt, sollten aber dennoch nicht unkommentiert stehen gelassen werden.

 

Die Folgen von Hate Speech

 

Hate Speech hat Folgen für die Betroffenen, die Ziel von Hass im Netz werden, aber auch für die Gesellschaft und in strafrechtlich relevanten Bereichen auch für die Täterinnen und Täter.

 

Opfer von Hass im Netz können sich ausgeschlossen und hilflos fühlen, unter einem geringen Selbstwertgefühl, Leistungsminderung, Ess- und Schlafstörungen leiden und sogar psychische Erkrankungen entwickeln. Ängste, Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken: Menschen, die von Hate Speech betroffen sind, benötigen unter Umständen professionelle Hilfe. Wenn auch du das Gefühl hast, Hilfe zu benötigen, dann wende dich z. B. an die TelefonSeelsorge unter 0800 - 111 0 111.

 

Gesamtgesellschaftlich gesehen führt sichtbare und unkommentierte Hate Speech zu einer Verrohung. Äußerungen, die früher absolutes Tabu waren, finden so langsam ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft. Das kann zur Marginalisierung bestimmter Gruppen führen und bedroht den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.

 

Strategien im Umgang mit Hate Speech

 

Menschen, die Hass im Netz verbreiten, dürfen nicht ohne Konsequenzen davonkommen. Auf vielen Social Media Plattformen werden Kommentare und Postings, die Hate Speech enthalten, gelöscht, wenn sie gemeldet werden. Eventuell werden die User auch gesperrt. Bei strafrechtlich relevanten Aussagen können Strafanzeigen und Geldstrafen oder in extremen Fällen sogar Haftstrafen auf die Täter:innen zukommen. Die Ahndung von Hate Speech ist jedoch nicht so einfach. Wichtig ist, dass andere Menschen auf Hate Speech reagieren, dem Hass direkt etwas entgegensetzen und entsprechende Maßnahmen wie Meldungen oder Anzeigen bei der Polizei vornehmen.

 

Hate Speech erkennen, Argumentationsstrategien anwenden, um die Falschheit oder Unrechtmäßigkeit der Aussagen wirksam aufzudecken, Kommentare und Profile melden oder sogar Anzeige erstatten – den richtigen Umgang mit Hate Speech kannst du zum Beispiel beim Digital Activism Lab lernen.

 

Zusammen mit aidFIVE Projekte gegen Hate Speech online unterstützen

 

Wir von aidFIVE fördern soziale Projekte in Deutschland mit mindestens 30 Prozent unserer Einnahmen. So konnten wir zum Beispiel das Digital Activism Lab mit über 55.000 Euro unterstützen und somit dazu beitragen, dass Hate Speech im Internet nicht unkommentiert bleibt. Mit dem Kauf eines Loses trägst du direkt etwas dazu bei. Spiele um eine Rechnung deiner Wahl bis 5.000 Euro und gewinne mit etwas Glück den gesamten Rechnungsbetrag. So tust du dir und der Gesellschaft etwas Gutes – ganz bequem online oder per App!


19.03.2024