Tiergestützte Intervention

 

Tiere haben auf uns Menschen eine geradezu heilsame Wirkung – kein Wunder also, dass die tiergestützte Intervention immer beliebter wird. Das Zusammensein mit Tieren steigert unser Wohlbefinden, kann unsere kognitiven Fähigkeiten verbessern, ein neues emotionales Bewusstsein schaffen sowie unsere motorische Geschicklichkeit verbessern. Was genau fällt alles unter den Begriff „Tiergestützte Intervention”, wer führt tiergestützte Aktivitäten durch, wer profitiert von diesen Angeboten und wie können diese aussehen? Diese Fragen beantworten wir von der Soziallotterie aidFIVE in diesem Artikel. Als Soziallotterie, die mit mindestens 30 Prozent der Spieleinnahmen soziale Projekte fördert, unterstützen wir unter anderem Initiativen mit tiergestützter Intervention, wie zum Beispiel den Johanniter-Lesehund, ein ganzheitliches pferdegestütztes, inklusives Geschwisterprojekt oder auch das Projekt Huckleberry & Finja.

 

 

Definition tiergestützte Intervention – Was ist tiergestützte Intervention?

 

Tiergestützte Intervention ist ein Sammelbegriff, der alle Maßnahmen umfasst, für die Tiere gezielt als Unterstützung eingesetzt werden. Die strukturierte tiergestützte Intervention lässt sich in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen einsetzen, um individuelle therapeutische Ziele zu erreichen. Dabei ist nicht zwingend direkter Körperkontakt zum Tier notwendig, auch die Beobachtung aus der Ferne kann eine Form der tiergestützten Intervention darstellen. Man unterscheidet zwischen vier verschiedenen Formen der tiergestützten Intervention.

 

Welche tiergestützten Interventionen gibt es?

 

  1. Tiergestützte Therapie : Diese Form der tiergestützten Intervention umfasst Maßnahmen wie therapeutisches Reiten oder Stunden mit einem Therapiehund und eignet sich für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder psychischen Erkrankungen wie etwa einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die Aktionen werden von ausgebildeten Fachkräften wie etwa Psychotherapeutinnen und -therapeuten oder Ärztinnen und Ärzten durchgeführt, welche eine Tiergestützte-Therapie-Weiterbildung absolviert haben.
  2. Tiergestützte Pädagogik: Diese Art der Intervention verfolgt erzieherische, fördernde Ziele und wird deshalb auch in einem anderen Rahmen eingesetzt. Schauplätze der Tiergestützten Pädagogik sind Kindergärten, schulische Einrichtungen oder Heime. Durchgeführt werden die Aktionen von (sonder-)pädagogischen Fachkräften – die Fortschritte der Teilnehmenden werden dokumentiert, um das volle Potenzial der Maßnahme auszuschöpfen. Beispiele für die tiergestützte Pädagogik sind Lese-Lern-Hunde oder Schulhunde, mit denen Kinder den Umgang mit Tieren erlernen.
  3. Tiergestützte Förderung: Diese Interventionsform setzt beim individuellen Förderbedarf der Teilnehmenden an – ob Demenzerkrankung oder Schwierigkeiten im Beziehungsaufbau. Die Tiergestützte Förderung kann nicht nur von Pädagogen oder Pädagoginnen durchgeführt werden, auch Personen, die in der Landwirtschaft tätig sind, führen auf Bauernhöfen Aktionen zur tiergestützten Förderung durch. Dazu gehören unter anderem Tierbeobachtungen oder auch Hindernisparcours.
  4. Tiergestützte Aktivitäten: Dieser breite Bereich der tiergestützten Intervention zielt vor allem auf das Wohlergehen und das Gemeinschaftsgefühl von Menschen ab. Organisationen und Vereine wie Tierheime bieten z. B. Hundespaziergänge oder Lamawanderungen an, um das Wohlergehen von Menschen zu steigern. Auch Tierbesuche im Seniorenheim sind tiergestützte Aktivitäten.

 

Wie funktioniert tiergestützte Intervention und für wen ist sie geeignet?

 

Tiergestützte Intervention ist vielfältig und bringt für zahlreiche Gruppen und Einrichtungen Vorteile. Von der tiergestützten Therapie zur Ergotherapie bis hin zur Sozialförderung mit Hunden im Strafvollzug hat tiergestützte Therapie nicht nur ein Konzept. Wir stellen hier drei verschiedene Bereiche vor, in denen tiergestützte Intervention möglich ist.

 

Tiergestützte Intervention in der Demenzbetreuung:

Personen mit Demenz sind oft unruhig, haben Schwierigkeiten, nachts zur Ruhe zu kommen und leiden häufig unter depressiven Verstimmungen. An dieser Stelle setzt die tiergestützte Intervention an – der Kontakt mit Tieren, das Streicheln und Sprechen mit ihnen kann Menschen mit Demenz im Alltag unterstützen. Verschiedene Ansätze sind dafür möglich:

 

  • Besuchstiere: Tierbesitzende besuchen Personen mit Demenz im Heim und verbringen dort Zeit mit ihnen. Die erkrankte Person muss sich nicht langfristig um das Tier kümmern, profitiert aber von der positiven Stimmung, die der Besuch bringt.
  • Besuch bei einem Bauernhof: Gerade im ländlichen Raum kann auch ein Besuch bei einem Bauernhof als Intervention durchgeführt werden. Der Kontakt mit Eseln, Ziegen, Kühen und / oder Hunden hat positive Auswirkungen auf das Stimmungsbild und kann gegen die (nächtliche) Unruhe helfen.
  • Tiere im Heim: Entweder in Form von Haustieren der Demenzerkrankten oder in Form eines Heim-Hundes kann die tiergestützte Intervention in der Demenzbetreuung erfolgen. Das Tier kann fest in den Alltag eingebunden werden und bei alltäglichen Situationen unterstützen. Allerdings muss das Tier von der erkrankten Person zuverlässig versorgt werden. Zudem kann ein Heimhund unter der starken Beanspruchung leiden, wenn keine entsprechenden Vorbereitungen getroffen werden.

 

Tiergestützte Intervention bei besonderem Förderbedarf:

 

Die Maßnahmen richten sich dabei nach dem individuellen Förderbedarf des / der Betroffenen. Stattfinden können die Aktionen sowohl in privaten Bauernhöfen, Reitschulen und mehr als auch im schulischen Kontext. Da es zahlreiche verschiedene Förderbedarfe gibt, liegt auch hier kein einheitliches Konzept oder Vorgehen vor. Vielmehr wird das Programm individuell zugeschnitten – diese Förderschwerpunkte können unter anderem angesprochen werden:

 

  • Motorik: Menschen, die Schwierigkeiten bei der Fein- oder Grobmotorik sowie dem Gleichgewichtssinn haben, können von den vielseitigen Vorteilen der tiergestützten Intervention profitieren. Reitstunden, Gassigehen mit Hund oder eine Hütte für das Kaninchen basteln sind nur einige Beispiele für mögliche Aktionen.
  • Kommunikation & Interaktion: Auch Personen, welche mit kommunikativen Problemen zu kämpfen haben, finden in der tiergestützten Intervention entsprechende Hilfsangebote. Hier kann gelernt werden, wie man auf ein Tier zugeht und welche Verständigungsmöglichkeiten es gibt. Ebenfalls kann das Vorlesen und Sprechen vor dem Tier geübt werden – die Hürde ist hier deutlich geringer als bei einem kritisierenden, menschlichen Gegenüber. Auch Menschen, die wenig oder gar nicht sprechen, lernen alternative Kommunikationswege zu nutzen und mit dem Tier zu interagieren.
  • Bindung: Menschen, die Probleme haben, Bindungen aufzubauen oder einzuschätzen, können ebenfalls von der tiergestützten Intervention profitieren. Während einige Menschen lieber aus der Entfernung beobachten, suchen andere direkten Körperkontakt zum Tier.

 

Tiergestützte Intervention bei psychischen Erkrankungen:

 

Auch in therapeutischen Situationen für Personen mit psychischen Erkrankungen kann die tiergestützte Intervention Vorteile bringen. Dabei kann das Tier während der Gesprächstherapie anwesend sein oder das therapeutische Angebot dreht sich wie bei der Reittherapie um das Tier selbst. Je nachdem, ob das Angebot in das Programm während eines Klinikaufenthaltes eingebunden ist oder in die wöchentliche Einzeltherapie eingebettet wird, sind verschiedene Optionen denkbar. Die tiergestützte Intervention bietet für Personen mit psychischen Erkrankungen verschiedene Vorteile, dazu gehören unter anderem:

 

  • Führungsrolle einnehmen: Personen mit Posttraumatischer Belastungsstörung, Angststörungen oder Depressionen leiden häufig unter einem verminderten Selbstwertgefühl. Die tiergestützte Intervention kann hier ansetzen und in der Reittherapie oder in der Hundetherapie einen Plan erarbeiten, durch den der Patient oder die Patientin eine aktive Führungsrolle für das Tier einnimmt. Das ist für viele Betroffene ein längerer Prozess, kann aber helfen, mehr Selbstsicherheit in das alltägliche Leben zu integrieren.
  • Stimmung verbessern: Das Zusammensein mit Tieren kann dazu beitragen, unsere Stimmung zu verbessern. Mehr Gelassenheit und weniger Stress sind wichtige Bausteine für den Therapieerfolg und können Menschen mit psychischen Problemen sowohl auf kurze als auch auf lange Sicht helfen.
  • Mehr Offenheit in der Therapie: Es ist nicht immer notwendig, das Tier in den Mittelpunkt der Therapie-Einheit zu rücken. Oft reicht auch die reine Anwesenheit eines Hundes oder einer Katze aus, um Stress zu reduzieren und offener mit den eigenen Gedanken und Gefühlen umzugehen. Das kann eine positive Auswirkung auf die Therapie haben.

  

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Fachkraft für tiergestützte Intervention

 

Eine von Erfolg gekrönte tiergestützte Intervention hängt stark mit der betreuenden Fachkraft zusammen. Ärztinnen und Ärzte, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Psychologinnen und Psychologen und viele andere Fachkräfte im Gesundheitswesen können an einer zusätzlichen Tiergestützte-Intervention-Ausbildung oder auch Weiterbildung teilnehmen und so qualitativ hochwertige Angebote durchführen.

 

Welche Tiere eignen sich für die tiergestützte Intervention?

 

Nicht jedes Tier ist für den Einsatz in der tiergestützten Intervention geeignet. Viele Tiere wünschen keinen (direkten) Kontakt zum Menschen und suchen diesen auch nicht. Diese Kriterien bieten einen Anhaltspunkt:

 

  • Gewöhnung: Nur Tiere, die an den sozialen Kontakt mit Menschen gewöhnt sind, sollten für die tiergestützte Intervention genutzt werden.
  • Professionalisierung: Die Tiere sollten an ihre Aufgaben gewöhnt und dementsprechend professionell ausgebildet werden.
  • Haltung: Die artgerechte Haltung der Tiere muss gewährleistet sein.
  • Natürliches Verhalten: Die Tiere sollten durch ihre Aufgaben in der tiergestützten Intervention nicht in ihrem natürlichen Verhalten eingeschränkt werden. So werden Delfine beispielsweise an ihrem natürlichen Wanderungsverhalten gehindert, wenn sie für Interventionsmaßnahmen genutzt werden.
  • Arttypisches Verhalten: Je nachdem, welche tiergestützte Intervention geplant ist, eignen sich verschiedene Tiere. Ein Meerschweinchen hat beispielsweise einen starken Fluchtinstinkt und ist für eine Therapie mit Kuscheleinheiten nicht geeignet.

Prinzipiell eignen sich für die tiergestützte Intervention Haus- und Hoftiere. Wildtiere können nur ein Bestandteil der Intervention sein, wenn sie respektvoll aus der Entfernung betrachtet werden.

 

  • Tiergestützte Intervention am Bauernhof: Auf einem Bauernhof können vielfältige Angebote zur tiergestützten Intervention durchgeführt werden. Von pädagogischen Maßnahmen mit Schulklassen bis hin zu therapeutischen Aktionen in Kliniken gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das Stall-Ausmisten sowie der Kontakt mit verschiedenen Tieren kann zahlreiche Vorteile bringen.
  • Pferdegestützte Intervention: Auch die tiergestützte Intervention mit Pferden kann verschiedene Formen annehmen. Reittherapie kann dem Ausbau der motorischen Fähigkeiten dienen und Stress abbauen. Auch die Pflege des Pferdes, das Striegeln und Ausmisten können eine therapeutische Funktion einnehmen.
  • Tiergestützte Intervention mit Hund: Hunde gehören zu den beliebtesten Tieren für die tiergestützte Intervention – sie sind an das Zusammensein mit Menschen bestens gewöhnt und initiieren selbst Kontakt zum Menschen. Hunde können in verschiedenen Bereichen wertvolle Unterstützung bieten und vom Autismus-Hund bis hin zum Vorlese-Begleiter an zahlreichen Stellen eingesetzt werden.

 

Helfen & Gewinnen – werde selbst aktiv

 

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20.02.2024