Schwule Fußballer und das bessere Sommermärchen

 

Homosexualität im Fußball ist ein Thema, das in der Vergangenheit oft tabuisiert wurde. Es gab nur wenige bekannte Fälle von offen schwulen Fußballspielern auf professionellem Niveau, hauptsächlich aufgrund von Sorgen über mögliche Diskriminierung und negative Reaktionen seitens der Fans, der Medien und möglicherweise sogar der eigenen Mannschaftskollegen.

 

In den letzten Jahren hat sich jedoch langsam eine Veränderung abgezeichnet. Einige Spieler haben sich öffentlich dazu bekannt, homosexuell zu sein, und es gab eine gewisse Unterstützung für sie innerhalb der Fußballgemeinschaft. Dennoch bleibt die Angst vor möglicher Diskriminierung und negativen Reaktionen eine Hürde für viele Spieler. Die bevorstehende Heim-EM könnte vielleicht auch durch Ereignisse und Erkenntnisse neben dem Spielfeld zu einem neuen Sommermärchen werden: Zum Tag gegen Homophobie am 17. Mai plant eine Aktionsgruppe ein Gruppen-Coming-Out mit bekannten Profi-Fußballern.

 

Als digitale Soziallotterie haben wir von aidFIVE uns das Ziel gesetzt, zu einer gerechten und offenen Gesellschaft beizutragen. Nicht nur indem wir soziale Projekte finanziell fördern, sondern auch indem wir gesellschaftliche Themen und Herausforderungen ansprechen, die uns alle etwas angehen. Eines dieser Themen ist Homophobie im Fußball. Wir möchten dir in diesem Beitrag einige Anregungen zum Nachdenken und auch Material für Diskussionen an die Hand geben.

 

Homophobie im Fußball und homosexuelle Fußballer als “Letztes Tabu”

 

Homophobie im Fußball ist ein weit verbreitetes Problem, da schwule Profi-Fußballer oft als das "Letzte Tabu" bezeichnet werden. In Deutschland hat sich noch kein aktiver Profispieler offen als schwul geoutet. Trotz Fortschritten in der Akzeptanz von LGBTQ+ Personen in vielen Bereichen der Gesellschaft bleibt der Fußball eine Umgebung, in der Homosexualität oft stigmatisiert oder nicht akzeptiert wird. Homosexualität und Fußball? Schwule Nationalspieler? Schwule Bundesligaspieler? Schwule Fußballvereine? Profifußballer schwul? Das geht für viele gar nicht. Homophobie und Fußball scheinen immer noch ziemlich eng verschwistert zu sein. Es gibt immer noch vielfältige Mutmaßungen darüber, ob ein bestimmter Fußballer “gay” sei oder nicht.

 

Es gibt mehrere Gründe, warum Homosexualität im Fußball als Tabu gilt:

 

  • Traditionelle Männlichkeitsvorstellungen: Fußball wird oft als eine Domäne betrachtet, die stark mit traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit verbunden ist, einschließlich Heterosexualität. Homophobe Einstellungen können daher innerhalb der Fußballkultur weit verbreitet sein.
  • Medien und Fan-Reaktionen: Spieler könnten befürchten, dass ihr Coming-out von den Medien sensationalisiert wird oder zu negativen Reaktionen von Fans führt. Dies kann dazu führen, dass Spieler es vorziehen, ihre sexuelle Orientierung geheim zu halten, um ihre Karriere zu schützen.
  • Team-Dynamik und Umkleideraum-Kultur: In einer von Männern dominierten Umgebung kann die Angst vor Ablehnung seitens der Mannschaftskollegen und die Sorge um das Teamklima zu Störungen führen, wenn ein Fußballer homosexuell ist. Deshalb wird die sexuelle Orientierung verborgen.
  • Fehlende Vorbilder: Es gibt nur wenige bekannte Fälle von offen homosexuellen Fußballspielern auf professionellem Niveau. Das Fehlen von Vorbildern kann es schwieriger machen für Spieler, die darüber nachdenken, sich zu outen, da sie nicht wissen, wie ihre Offenbarung angenommen werden würde.

 

Aktionen wie die Initiative “Sports Free” (Näheres weiter unten) oder auch Organisationen wie die britische "Rainbow Laces” setzen sich aktiv für die Bekämpfung von Homophobie im Fußball ein.

 

Geplantes Gruppen-Coming-Out bekannter Fußballer am IDAHOBIT – dem Tag gegen Homophobie am 17. Mai 2024

 

Bisher hat noch kein aktiver Profifußballer in Deutschland sein Coming-out gemacht. Der ehemalige Jugendnationalspieler Marcus Urban plant jedoch, das zu ändern. Der Termin für dieses Vorhaben wurde nun festgelegt.

 

Am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, soll das von Marcus Urban angekündigte Gruppen-Coming-out im Profifußball stattfinden. “Es wollen sich Personen outen aus Österreich, Deutschland und England”, erklärte der 53-Jährige gegenüber RTL zu der geplanten Kampagne.

 

Urban äußerte sich optimistisch über den bevorstehenden Prozess, obwohl er zugab, dass es auch aufwühlend sei. Er zeigte sich dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen. Der 17. Mai wird somit als erste von vielen Gelegenheiten dienen, sich öffentlich und gemeinsam zu outen. Diese Möglichkeit wird danach jeden 17. des Monats angeboten, unabhängig vom Geschlecht der Sportlerinnen und Sportler oder der Vereinsposition.

 

„Es ist überhaupt kein Thema mehr, ob man homo- oder heterosexuell ist. Aber im Fußball hat sich das eben noch verhärtet. Das ist so geblieben. Allerdings ist es am Bröckeln", kommentierte Urban die Entwicklung.


  

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Die Initiative “Sports Free” gegen Queerfeindlichkeit im Sport

 

"Sports Free" setzt sich für die Akzeptanz queerer Athleten und Athletinnen im Profisport ein, die nach wie vor gezwungen sind, ihre Identität zu verbergen.

 

Durch die Unterstützung der Aktion fördert “Diversero”, der Berliner Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V., das "kollektive Coming-out im Profisport". Dies ist nicht nur eine Aufforderung an die Athletinnen und Athleten selbst, sondern an alle - Sportler, Sportlerinnen, Kinder, Jugendliche und die Gesellschaft insgesamt, die verbreitete Queer- und Homophobie im Sport zu hinterfragen. Es ist eine Gelegenheit, eine klare Botschaft zu senden: "Wie wollen wir leben? Wer wollen wir sein?"

 

Ab dem IDAHOBIT am 17. Mai 2024 erklärt Diversero den 17. jeden Monats zum weltweiten "Sports Free Day". An diesem Tag können weltweit Aktionen stattfinden, um die Herausforderungen aufzuzeigen, denen sich queere Athleten und Athletinnen im Profisport stellen müssen. Dabei werde ihnen bedingungslose Unterstützung angeboten, so die Initiatoren.

 

Welche bekannten Fußballer haben sich schon geoutet?

 

Die Thematik rund um schwule Fußballer hat in Deutschland einen Namen: Thomas Hitzlsperger. Sein mutiges Outing war ein bedeutender Moment im Profisport. Im Januar 2014, nachdem er seine Profikarriere beendet hatte, gab der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler öffentlich bekannt, dass er schwul ist. Sein Coming-out war bemerkenswert, da er einer der ersten prominenten Fußballspieler war, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte. Hitzlsperger erhielt viel Lob für seinen Mut und seine Offenheit und wurde zu einem wichtigen Symbol für die LGBTQ+-Gemeinschaft im Sport. Sein Outing trug dazu bei, die Diskussion über Homosexualität im Fußball und im Sport im Allgemeinen voranzutreiben und sensibilisierte die Öffentlichkeit für die Herausforderungen, denen LGBTQ+ Athletinnen und Athleten gegenüberstehen.

 

Die Zahl sonstigen wasserfesten Outings ist außerordentlich dürftig, bei Profis tendiert sie praktisch gegen Null. Bisher ist Jake Daniels der einzige aktive Profifußballer in Europa, der diesen Schritt gegangen ist. Vor ihm hatte sich bereits der 22-jährige Australier Josh Cavallo im Oktober 2021 öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt. Zuletzt hatte sich in England im Jahr 1990 der inzwischen verstorbene Justin Fashanu geoutet.

 

Coming-out und Fußballspieler – hierzulande ein Spielfeld, auf dem praktisch nichts los ist. Bisher.

 

Mit aidFIVE gegen Homophobie

 

Soziallotterien wie die Deutsche Fernsehlotterie oder auch wir von aidFIVE setzen sich für die Lösung gesellschaftlicher Unzulänglichkeiten ein – beispielsweise für die Bekämpfung von Homophobie.

 

Wie von aidFIVE helfen in solchen Fällen, indem wir mit mindestens 30 % des durch den Los-Verkauf generierten Umsatzes Projekte von Vereinen oder Initiativen fördern, die sich für die Unterstützung sozial benachteiligter Menschen stark machen. Mit deinem Los von aidFIVE unterstützt du also diese Projekte und trägst damit zu einer besseren Gesellschaft bei!


28.03.2024